Can we please somehow stop the blockheadedness of calling a certain kind of music genre “black music”?!
Thank you!
Otherwise I would need to insist on introducing another pigeonhole called “white music”. Sounds foolish, doesn’t it?!
Well, that’s because it is foolish!
Thank you once again!
Wenn aber das Spezifische oder doch zumindest Einende an so extrem unterschiedlichen Künstlern wie Richie Havens und Aretha Franklin, George Clinton und Cody Chesnutt ihre “Blackness” sein soll, dann wäre es nur zuträglich, diese banale Verengung auch auf Musikerinnen und Musiker weißer Hautfarbe anzuwenden. Dann nämlich erst, im Spiegel einer beleidigten, weil sich stets als künstlerisch gegenüber ‘Banalitäten’ wie Hautfarbe erhaben gerierenden, auf ‘individuelle Werdegänge’ beharrenden Hegemonialkultur, könnte entlarvend deutlich werden, mit welch diskursiv diskriminierender Gewalt der Begriff “Black Music” seitens weißer […] Geschichtsschreibung immer schon marginalisierende Zwecke verfolgte – nicht zuletzt jenen Zweck, mit einer Verengung auf “Soul-Disco-Dance-Groove” zu suggerieren, das ‘Schwarze’ in einer (implizit als hochwertiger gehandelten) Rockkultur keinen Platz haben und sich dort ja aufgrund ihrer musikalischen Tradition auch gar nicht aufgehoben fänden.
Dies ist nur eine der stillschweigend, also meist unausgesprochen mit dem Begriff der “Black Music” vorgenommenen Zuweisung und Ausgrenzung, deren essenzialistisches Vokabular sich selbst dort noch zu erkennen gibt, wo wohlwollend von der “Spiritualität” des Souls, vom Blues “im Blut” oder von der “Ursprünglichkeit”, wenn nicht gar “Besessenheit” des Grooves die Rede ist. Ausdrücke dieser Art, denen die alte Dichotomie zugrund liegt, “schwarze Kultur” als “körperlich” und “weiße” als “geistig” aufzufassen […], sind schon lange zu Gemeinplätzen im Musikjournalismus geworden. Testcard #13, 2004. Editorial, S. 4-6
Daran scheint sich, auch gut 10 Jahre nachdem Obenstehendes verfasst wurde, kaum etwas geändert zu haben.
Arndt, Susan (2004): Kolonialismus, Rassismus und Sprache. Kritische Betrachtungen der deutschen Afrikaterminologie. Bundeszentrale für politische Bildung: Online verfügbar.
Arndt, Susan; Ofuatey-Alazard, Nadja (Hrsg.) (2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast.
Hall, Stuart; Evans, Jessica; Nixon, Sean (Hrsg.) (2013): Representation. London: u.a.: Sage; The Open University.
Rodman, Gilbert B. (Hrsg.) (2014): The Race and Media Reader. New York; London: Routledge.
Waltinger, Michael (2013): Afrika(ner)bilder in westlichen Medien. Ungleichheit und die Repräsentation des Anderen im Zuge globaler Kommunikationsflüsse. [Africa(ns) in Western Media. Inequality and Representation of the Other in Global Flows of Communication.] In: Maurer, Bjoern; Reinhard-Hauck, Petra; Schluchter, Jan-René; von Zimmermann, Martina (eds.:): Medienbildung in einer sich wandelnden Gesellschaft. Festschrift für Horst Niesyto. Muenchen: kopaed, pp. 279-290.