Microsoft hat heute sein Alleskönner-Notizbuch OneNote für den Mac veröffentlicht. Um anderen Produkten wie z.B. Evernote Konkurrenz zu machen, ist das Programm kostenfrei. Und das seit heute über alle Plattformen hinweg.
Ich persönlich nutze OneNote in meinen Afrika-Forschungsfeldaufenthalten sehr gerne als digitales Notizbuch, um Abends, nach der Feldrückkehr, meine Gedanken festzuhalten. Sehr praktisch finde ich dabei, dass man Dokumente aller Art wie Fotos, Pdfs oder Weblinks einfügen kann, Sprachnotizen direkt einfügen, Freihandzeichnungen anlegen sowie eine quasi unbegrenzte Arbeitsfläche hat, die sich in alle Himmelsrichtungen fortsetzen lässt. Man arbeitet also eher wie auf einem großflächigen Whiteboard, als auf einem ‘kleinen’ DIN-A4 Blatt (was man allerdings in den Einstellungen festlegen muss).
Nach einer ersten Testnutzung der Mac-Variante fehlen hier (so ich diese nicht wirklich übersehen haben sollte) wohl allerdings leider viele dieser praktischen Funktionen: Ein Freihand-Modus und die Möglichkeit eines direkten Einsprechens von Voice-Memos fehlen gänzlich; Bilder lassen sich nicht über Drag-and-Drop, sondern nur über die “Einfügen –> Bild”-Option hinzufügen. Ich vermute daher, dass es noch weitere Einschränkungen im Nutzungsumfang geben wird, habe allerdings gerade mein PC-Laptop nicht greifbar, ansonsten würde ich mir das nochmals genauer ansehen.
Was bleibt ist die Hoffnung, dass Microsoft diese Funktionalitäten in kommenden Updates noch hinzufügt, denn ansonsten ist OneNote als umfassendes multimediales Forschungs-Feldnotizbuch – zumindest auf dem Mac und obwohl ansonsten plattformübergreifend verfügbar (iOS, Android. usw.) – für meine Begriffe nicht zu gebrauchen. Sollten diese fehlenden Funktionen nicht hinzukommen, müsste man sich sicher in Zukunft für weitere Forschungsprojekte einmal Gedanken über die Vor- und Nachteile möglicher Alternativen wie bspw. (das kostenpflichtige) Evernote machen. Allerdings habe ich so nun zumindest die Möglichkeit, meine im Feld auf einem Windows-Laptop getätigten Notizen ohne den umständlichen Umweg über die Web-App auch auf dem Mac der qualitativen Analyse in MAXQDA (seit Kurzen auch für OSX erhältlich!) zuzuführen.
Mehr Infos zu OneNote auf der OneNote-Website und auf dem Office-Blog.